Von Maun über Crocodiles Camp bis Grassland Safaris
Alles fing eigentlich damit an, dass wir nach einem guten Flug mit einem leckeren Snack (gleiches konnte man vom vorangegangenen Lufthansaflug nach JNB leider nicht behaupten) in Maun landeten und alle da waren – nur nicht unser Guide, der uns abholen sollte. Nachdem alle vom Flughafen verschwunden waren, blieben nur wir und ein Mann und eine Frau übrig. Es stellte sich heraus, dass sie von Britz waren und uns den Wagen aushändigen wollten. Leider wollten sie auch noch ziemlich Kohle von uns haben für die Versicherung und die Erlaubnis in Bots. mit dem SA-Auto zu fahren. Eigentlich hatten wir das alles schon gezahlt, aber es war Samstag, unser Tour Operator nicht erreichbar und wir wollten einfach nur los. Also zahlten wir, heißt wir rückten die Kreditkartendaten raus. Danach düsten wir ins Crocodile Camp. Man sagte uns, unser Guide käme dorthin, um dann mit uns weiter zu fahren.
Am ersten Morgen wurde Herr Rosenkranz von einem Gecko, der es sich auf seinem Kopfkissen gemütlich gemacht hatte, geweckt. Fotografische Versuche, das Ganze festzuhalten, schlugen leider fehl.
Unser Guide war natürlich nicht im Crocodiles Camp und tauchte auch am nächsten Tag nicht dort auf. Dafür kam ein anderer Typ, ebenfalls Belgier, namens Eddie. Er sagte, wir sollen schon nach Grasslands fahren, unser Guide käme dann dorthin. Langsam kamen wir uns vor wie auf einer Schnitzeljagd und bekamen Spaß an diesem kleinen “Find the Guide”-Spiel. Also fuhren wir zurück nach Maun und kauften unseren Kram ein.
Maun -> Grassland Safaris: ca. 300 km = 240 km Teerstraße, ca. 60 km Sandpiste weitestgehend unbeschildert
Dann ging es los Richtung Kalahari zu unserer ersten Campsite: Grasslands Safari. Auf dem Weg dorthin sahen wir zwei Kudus, ein Perlhuhn und zwei Strauße. Nebenbei durften wir auf den letzten 60 km 14 Gates öffnen und schließen und eine Verterinärkontrolle passieren. Wir hatten eh kein Fleisch dabei und daher auch nichts zu befürchten. Aber es war ohnehin ganz easy: Der Kontrolleur schaute nur kurz in den Kühlschrank. Fragte dann noch, ob wir Fleisch dabei hätten und ob wir ihm nicht eine kalte Dose Cola schenken könnten. Klar können wir!
Am Ziel angekommen, wartete die nächste Überraschung: Wir durften ohne Aufpreis beide Nächte in der Lodge übernachten. Zugleich hieß es unser Guide sei krank und ein anderer würde kommen, um die Tour mit uns zu machen. Abends zeigten uns dann die Bushmen ihre traditionellen Tänze. Schön ist dort auch das Wasserloch an dem sich mit Beginn der Dämmerung viele Antilopen sammelten. Wir sahen dort auch Giraffen und einen Schakal. Einzig der orangefarbene Scheinwerfer nervte ziemlich. Mit meiner (damals noch) 400D war ich trotz Stativ fotografisch dann ziemlich schnell am Ende.
Zudem schläft man dort mit jeder Menge Löwengebrüll, was ich herrlich fand. Die Inhaber betreiben nämlich ein Predators-Protection-Projekt: Farmer informieren die Leute von Grassland, wenn sich ein Löwe oder ein sonstiges Raubtier aus der Kalahari auf ihren Cattle-Farms verirrt hat, anstatt es zu erschiessen. Das Tier wird eingefangen und in Semi-Captivity gehalten. Es ist geplant, die Tiere auszuwildern, seinerzeit gab es dafür aber noch keine konkrete Lösung.
Jedenfalls gibt es dort einige Löwen, die einen in den Schlaf brüllen.
So kam es denn, dass wir am nächsten Tag zu einem Löwen- und einem Wilddogrudel in die Gehege fuhren. Beide hatten Cups.
An dem Tag hatten wir eine weitere Bushmensexperience. Wir gingen mit den Buschleuten in den Busch (wohin auch sonst) und sie zeigten uns, wovon sich Buschleute so ernähren, wie sie Wasser finden und was sie so für Freizeitbeschäftigungen hatte. Der Bushwalk war wirklich sehr interessant.
Zwischenzeitlich tauchte auch Bart, unser Guide, endlich auf. Und er war nicht allein! Nein, – wie praktisch – er hatte einen Koch dabei: Matso. Das war eine tolle Überraschung, wobei wir schon etwas Angst um die Foto-Platzverteilung bekamen. Aber das regelte sich letztlich alles wie von selbst.
Central Kalahari Game Reserve: Pipers Pan und Deception Valley
Grassland Safaris -> CKGR Pipers Pan: ca. 200 km
Am nächsten Morgen ging es gegen 8:00 Uhr dann los Richtung Central Kalahari. Und es war dort genau so, wie man es sich vorstellt: Trocken und sehr sehr heiß, Temperaturen über 40°C waren tagsüber ganz normal. Unterwegs sahen wir mehrere Cobras, schwarz und gelb. Ansonsten gab es nicht allzu viel. Allgemein war die Kalahari eher wildarm. Wir haben zwar zweimal Löwen und einmal einmal Cheetahs gesehen, aber die waren teilweise soweit weg, dann man selbst mit dem Fernglas noch Probleme hatte, sie zu erkennen. An fotografieren war da gar nicht zu denken.
Dafür gab es Unmengen von Squirrels und einmal haben wir auch Erdmännchen gesehen. Für meine Brennweitenkapazitäten waren sie aber zu weit weg. Ansonsten gab es noch einige Antilopenarten, insbesondere Oryx und Thomsongazellen, Löffelhunde und Schabrackenschakale.
Herrlich fand ich die Campsites in der Kalahari mit den Eimerduschen und der Einsamkeit. Abends war man wirklich alleine mit den Schakalen. Auch tagsüber haben wir höchstens ein oder zwei Autos gesehen.
Alles in allem hat uns aber die weitgehende Abwesenheit von Tieren gestört, so dass wir beschlossen, die Kalahari einen Tag früher als geplant zu verlassen Richtung Leroo La Tau.
<strong>Leroo La Tau – Die Spur des Löwen</strong>
CKGR Deception Valley -> Leroo La Tau: ca. 250 km
Dort werden wir von Meerkatzen und Glanzstaren begrüßt. Wir haben damals auf der Campsite von Leroo La Tau übernachtet, die zwischenzeitlich leider geschlossen wurde. Mir hat die Campsite ganz gut gefallen, nur dass zuviele Leute (naja, soviele waren es auch nicht, aber doch deutlich mehr als in der Kalahari) dort waren. Leroo La Tau liegt am Boteti, einem ausgetrockneten Flussarm, der aus dem Okavango-Delta kommt, an der Grenze zum Makgadikgadi N.P. Unterhalb der Leroo La Tau gibt (gab?) es ein Wasserloch, zu dem unglaublich viele Zebras aus dem Makgadikgadi N.P. kamen um dort zu trinken.
Mr. und Mrs. Rosenkranz machen direkt einen kleinen Spaziergang in das Flussbett und sehen in der Ferne auch schon eine ganze Horde Zebras. Überhaupt ist es sehr wildreich dort.
Die Betreiber von Leroo La Tau haben eine Lizenz um durch das Flussbett zu fahren, d.h. Selbstfahrer dürfen dort nicht herfahren.
Wir haben dann auch einige Pirschfahrten (auch nachts) dort gemacht und Löwen, ein Krokodil, Nilpferde, Zebras, Gnus, Geier, Steenbuck usw. gesehen. Das Krokodil lag in einer kleinen “Pfütze”, die ich bei unserem Ankunftssparziergang mit dem Weitwinkel fotografiert habe. Das hätte knapp werden können. Jedenfalls durften wir beim Gamedrive (anders als in Restbotswana) aussteigen und konnten so das Krokodil auf Augenhöhe fotografieren.
Hier habe ich auch meinen ersten Elefant gesehen =)
Am nächsten Tag laufen wir durch einige hundert Meter Busch zur Lodge um die Zebras am Wasserloch zu fotografieren.
Man will uns dort natürlich wieder direkt wegjagen, aber so leicht lassen wir uns nicht verscheuchen. Mr. Fredo heuchelt Interesse künftig dort übernachten zu wollen und so schinden wir etwas Zeit raus. Es sind wirklich wahnsinnig viele Zebras dort. Schade ist nur, dass man oben runter fotografieren muss.