In Südafrika ist die Keulung von Elefanten seit 1. Mai wieder erlaubt. Bei dieser Tötungsmethode werden ganze Elefantenherden mit Bullen, Kühen und Jungtieren ausgelöscht.
Die Nachfrage nach Elfenbein soll enorm sein, seit der Handel 1989 weltweit verboten wurde. Vor allem die Chinesen (die werden mir immer unsympathischer) kaufen wohl alles auf, was auf den illegalen Markt kommt. Jetzt hat Südafrika nach 13 Jahren das Verbot der Elefantenjagd aufgehoben und es ist zu befürchten, dass es wieder einen internationalen Elfenbeinhandel Jahren geben wird.
Hintergrund für die Aufhebung des Verbotes ist die stark wachsende Elefantenpopulation, die das Gleichgewicht der Natur und die Artenvielfalt gefährden könnte. Im Krüger-Park leben nach einer im August 2007 vorgenommen Schätzung wieder über 13.500 Elefanten. In den angrenzenden privaten Naturparks kommen weitere 2000 Tiere dazu. Botswana, Namibia und Simbabwe klagen ebenfalls über zuviele Elefanten. Andere Länder wie etwa Mosambik, Angola, Kenia und Kongo bemühen sich dagegen, die Zahl der Dickhäuter zu steigern – nicht zuletzt um mehr Touristen anzulocken.
Naturschützer gehen davon aus, dass die Keulungen schon dieses Jahr beginnen und in den kommenden fünf Jahren bis zu 1000 Tiere jährlich getötet werden.
Um einen Imageschaden und negative Folgen für die Tourismusbranche zu vermeiden, wird die südafrikanische Regierung die Keulungen voraussichtlich in den Wintermonaten (Mai bis September) möglichst ohne Aufsehen zu erregen über die Bühne zu bringen. Das wollen Tierschutzorganisationen natürlich verhindern und – auch vor dem Hintergrund der WM in 2010 – internationalen Druck aufbauen.
Kann es überhaut einen ethischen oder ökologischen Grund, aus dem das vorsätzliche Töten auch nur eines einzigen Elefanten erlaubt werden darf, geben? Die Zahl der Elefanten im Krüger-Park mag gestiegen sein, aber wir wissen doch gar nicht, ob der Anstieg oder die Keulung irgendeinen Einfluss auf die Artenvielfalt haben oder nicht. Ich meine sogar mich zu erinnern, kürzlich einen Bericht darüber gelesen zu haben, dass in Gebieten mit vielen Elefanten sogar eine größere Artenvielfalt herrsche. Außerdem hat man – nicht nur in Afrika – schon genug Schaden durch irgendwelche Eingriffe in die Natur angerichtet. Es ist doch immer so, als würde man an einer Stelle ein Loch stopfen, damit an sich an der nächsten ein neues auftut. Warum lässt man das nicht einfach die Natur regeln?
Und last but noch least: Elefanten sind uns Menschen sehr ähnlich, sie empfinden Schmerzen und Trauer genau wie wir, sie haben ein starkes Familiengefühl, ein Erinnerungsvermögen und ein Identitätsbewusstsein. Es ist und bleibt ein schreckliches und grausames Unrecht, diese wunderschönen Tieren massenhaft zu töten.