|
Befleckte Zeiten ...
... der Kampf mit dem Staub
Waren das noch Zeiten, als man auf den Originalfilmen, die frisch entwickelt aus dem Labor kamen,
reihenweise wunderschöne Querstreifen finden konnte, für die selbstverständlich niemals
das Labor verantwortlich war, sondern immer der unvorsichtige Fotograf beim Filmeinlegen.
Zum Glück gibt es solche späten Überraschungen mit den digitalen Sensoren nicht mehr,
man sieht das Problem heute sofort bei der Aufnahme im Display: Staubflecken meist dort,
wo man Sie am wenigsten gebrauchen kann und das Ausflecken am längsten dauert.
Canon begann serienmäßig erst mit der EOS 400D einen halbwegs brauchbaren Ansatz
auf den Markt zu bringen, um diesem Übel beizukommen. Wer nicht den Luxus genießt für
jedes Objektiv eine eigene Digitalkamera zu besitzen, wird dennoch einige Hilfsmittel auffahren müssen, damit der kosten- und zeitaufwändige Versand
zum Canon-Service ausbleibt.
Meine persönliche Reinigungseskalation, die sich bei mir auch unter sehr widrigen,
staubreichen Umständen bewährt hat, sieht so aus:
Stufe 1 = Basisreinigung für lose Staubpartikel
Ausblasen mit Kliestierspritze (Apotheke) oder Blasebalg, wobei die Kamera
unbedingt nach unten gedreht sein sollte, damit der Staub aus dem Gehäuse
fällt und nicht gleich wieder auf den Sensor. Danach Testfoto mit kleinster Blende.
Stufe 2 = vereinzelt festsitzende Staubpartikel
Speckgrabber ganz leicht über die vermutete Stelle führen.
Erfolgsprüfung: Testfoto mit kleinster Blende.
Stufe 3 = mehrere festsitzende Partikel
Reinigungspinsel "Sensor Brush" von Visible Dust (leider sehr teuer) mehrfach
über den ganzen Sensor führen und dabei auch die Ecken geziehlt ansteuern.
Der Pinsel zieht meist einen Großteil des Staubs bereits an oder löst ihn zumindest.
Anschließend nochmal mit dem Blasebalg (Kamera nach unten) ausblasen und
Testfotos machen. Sollte dann immer noch Staub sichtbar sein, Prozedur wiederholen
aber zuvor die Pinselspitze unbedingt mit dem Blasebalg wieder freiblasen.
Stufe 4 = alle vorher nicht lösbaren Rückstände
Feuchtreinigung mit Swaps oder ähnlichen Mitteln (wirklich nur für den Notfall zu empfehlen,
wenn alles andere nicht mehr hilft). Ich hatte diesen Notfall bisher nur 1x und konnte dabei zwar
die ursprünglichen Rückstände entfernen, mußte aber danach Schlieren der getrockneten
Feuchtlösung und unzählige Staubteilchen vom Trockenflies hinnehmen. Diese Reste zu entfernen
hat mich neben nerviger Feinarbeit, dutzende Testaufnahmen und eine Menge Nerven gekostet.
Wer also wirklich mal Langeweile hat, sollte seinem Sensor eine intensive Feuchtreinigung
gönnen, prima Sache.
Stufe 5 = alles was von Stufe 4 übrig bleibt:
Der Canon-Service freut sich über die Kamera (Ein Kelch, der bislang zum Glück an
mir vorüber gegangen ist).
Während meiner Aufenthalte in den wenig staubarmen Savannen Afrikas hat sich insbesondere
der "Sensor Clean" Pinsel von Visible Dust hervorragend bewährt. Mit ihm konnte ich dort noch jeder
Verschmutzungslage bei kommen und er war mein Mittel der Wahl mindestens 2x täglich.
Diese Pinsel sind in meinen Augen das derzeit effektivste und schnellste Mittel für die Reinigung.
Ohne sie verläßt meine Kamera inzwischen nicht mehr das Haus. Visible Dust hat vor kurzem
das Produkt noch verbessert, durch einen rotierenden Borstenkopf, der sich hierbei reinigt und
zusätzlich statisch auflädt für neue Reinigungsaktionen (Arctic Butterfly).
|